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Mit Methoden der interkulturellen Kommunikation unterstützen wir Menschen jeden Alters, sich mit den eigenen Vorurteilen und Alltagsrassismen auseinanderzusetzen, zeigen neue Perspektiven auf, greifen Ängste und Unsicherheiten auf und entwickeln alternative Handlungsoptionen im Umgang mit dem Anderssein.
Gemeinsame Vorstellungen, Ideen davon, wie sie leben wollen, einigen die Menschen und schaffen Ziele, Bündnisse, Beziehungen und Handlungsweisen. Mit dem Ansatz „über die eigene Kultur hinaus“, dem Verstehen kultureller Codes und dem Erlebbar-Machen von soziokulturellen „Ankern“ werden neue Brücken der Verständigung gebaut..
In unserer Ressourcenarbeit fließen daher im gleichen Maße die kulturellen, sozialen, familiären, finanziellen und individuellen Ressourcen der Familien und Einzelner mit ein. Wir erweitern diese Ressourcen um ihre ggf. vorhandenen identitätsstärkende Anbindungen (wie z. B. Kulturvereine oder MSOs), um wesentliche (Selbst-)Potenziale herauszuarbeiten. Wir wecken intrinsische Motivation in den Menschen und helfen ihnen dadurch, Selbstwirksamkeit zu erleben. Das begünstigt die Entwicklung aktiver und positiver Handlungsmuster zur Mitgestaltung ihres sozialen Umfeldes..
Wir begegnen allen Menschen auf Augenhöhe und nehmen sie mit ihren Flucht-, Migrations- und Lebenserfahrungen ebenso ernst wie Unsicherheiten der aufnehmenden Gesellschaft. Das hilft uns, ihre Entscheidungen und Handlungsweisen nachzuvollziehen, zu respektieren und sie nachhaltig zu stärken. Auf dieser Grundlage fördern wir ihr Selbstvertrauen und setzen uns für eine autonome und gleichberechtigte Teilhabe am ökonomischen, sozialen, rechtlichen, politischen und bildenden Leben ein.
Ein Blick auf die Ressourcen der von uns betreuten und unterstützten Personen erkundet auch Kompetenzen und Fähigkeiten, die nicht allein im Kontext von Schule und Unterricht erworben werden – nicht nur individuelle, sondern auch jene kulturell tradierten Erfahrungen, die für eine gelungene Lebensführung relevant sind. Die Wirkungen von Augenhöhe, aber auch von Vertrauen, Verständigungsbereitschaft, Motivation, Interesse und Offenheit ermöglichen stabile Beziehungen mit hoher Bindungskraft und einer emotionalen Offenheit für neue Erfahrungen.
Menschen zeichnen sich durch Vielfalt und Heterogenität aus. Bedürfnisse, Interessen, Wertvorstellungen und Lebensmodelle sind u. a. geprägt durch den historisch-kulturell definierten Raum, durch die ethnische Herkunft, tradierte wie gesellschaftlich geprägte Familiensysteme und sexuelle Identität. Bei der Aufbereitung von Inhalten berücksichtigen wir diese Verschiedenheit.
Jungen und Mädchen unterscheiden sich in ihrem Erziehungsverhalten, Lernverhalten und ihren Interessen. Die interkulturellen Angebote von Neue Brücke e. V. werden u. a. so konzipiert, dass sie weder geschlechtsstereotypisch ausgerichtet sind noch ein geschlechterrollenstereotypes Denken befördern. Vielmehr sollen die von uns betreuten Menschen und begleiteten Institutionen dazu angeleitet werden, eigene Sichtweisen zu reflektieren, die eigenen Perspektiven zu erweitern und ggf. Einstellungen und Verhaltensweisen zu modifizieren.
Dieser Ansatz geht davon aus, dass jede*r Vorurteile hat. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Vorurteile und Diskriminierungen nicht als individuelle Fehlurteile zu sehen sind, sondern in der Gesellschaft als Ideologien institutionalisiert sind und von den Menschen in dieser Gesellschaft erlernt werden. Dementsprechend können darauf basierende Verhaltensweisen wieder „verlernt“ und institutionalisierte, unterdrückende Ideologien aufgedeckt und hinterfragt werden. Wir nutzen diesen Ansatz in der Arbeit mit Menschen und Institutionen, wenn sie erfolgreich in ihrer funktionalen, sozialen und kulturellen Integration unterstützt werden.
„Kultur ist das Orientierungssystem, das unser Wahrnehmen, Bewerten und Handeln steuert, das Repertoire an Kommunikations – und Repräsentationsmitteln, mit denen wir uns verständigen, uns darstellen und Vorstellungen bilden“ (Auernheimer 1999).
Nach unserem Verständnis ist Kultur das Ergebnis von Aushandlungsprozessen seiner Mitglieder und dadurch ständiger Veränderung unterworfen. Sie ist weder homogen noch klar gegen andere (Kultur-) Systeme abgegrenzt, sondern wird vielmehr vom Austausch und von Überschneidungen mit ihnen geprägt. Außerdem ändert sie sich mit den Lebensverhältnissen der Menschen. Das Individuum wiederum wird durch seine kulturelle Zugehörigkeit beeinflusst, kann sie aber auch mitgestalten – oder sich von ihr distanzieren. Deswegen gibt es bei gleicher Lebenslage trotzdem unterschiedliche Lebensweisen.